Gaming-Tastatur-Test: Die beste Gaming-Tastatur 2018
Nach über 70 möglichen Gaming-Tastaturen, aktuell sieben Testberichten online, aber mehr als 15 Getesteten, ist die Razer BlackWidow Chroma V2 die Nummer 1. Sie kommt mit abnehmbarer Handballenauflage, hat einen vernünftigen Tastendruck und eignet sich wunderbar zum Spielen.
Die Razer BlackWidow Chroma V2 kostet ca. 160 € und ist aktuell die beste Gaming-Tastatur auf dem Markt. Sie wird mit einer perfektionierten Software in Szene gesetzt, besitzt einen guten Tastendruck und die Handballenauflage lässt sich abnehmen. Alles in allem ist hier jedes Detail bis zum Schluss durchdacht.
Die Logitech G910 kostet um die 110 € und ist ein sehr guter Konkurrent. Sie besitzt eine fest verbaute Handballenauflage, eine unglaubliche Menge an zusätzlichen Tasten und eine coolen Lautstärke-Regler-Idee. Mich stört lediglich der sehr harte Tastendruck, wodurch es nur für Platz 2 gereicht hat.
Die G610 von Logitech kostet ca. 90 € und zählt damit schon fast zu den billigeren Gaming-Tastaturen. Sie besitzt die gleiche Software wie die G910, ein paar weniger Tasten und keine Handballenauflage. Die Key-Switches sind minimal schwammig, aber insgesamt ein verdienter Platz 3.
Inhaltsverzeichnis
Warum solltest Du mir vertrauen?
Als ISDN langsam abgeschalten wurde und die ersten privaten Häuser mit DSL-Routern ausgestattet wurden, habe ich mit dem Gaming begonnen. Angefangen habe ich mit Spielen wie Age of Empires und Fifa98 und der berühmten Blutgrätsche, die manche Freundschaften sehr belastet hat. 😉 Anschließend bin ich tiefer in FPS-Spiele eingestiegen, wie z.B. Counter-Strike.
Als ich CS:GO dann etwas ernster genommen habe, kam auch der Wunsch nach dem perfekten Gaming-Setup. Über die Zeit habe ich sicher über 10 Gaming-Mäuse, 5 Gaming-Tastaturen und unzählige Gaming-Mauspads privat getestet – bevor es diese Seite überhaupt gab.
Seitdem ich „der Gaming Kaufberater“ bin, habe ich mich tief in die Materie von jedem Produkt eingearbeitet und teste nun jedes Gaming-Produkt auf dem Markt. Dabei achte ich auf jedes kleinste Detail und erwähne es in meinen Testberichten. Für mich gibt es nichts Schlimmeres als unvollständige Testberichte, immerhin helfen diese Dir (und auch mir) eine Kaufentscheidung zu treffen.
Ich habe jede Gaming-Tastatur mindestens acht Stunden am Stück getestet. Dazu kamen immer wieder Office-Arbeiten oder kürzere Zocker-Sessions. Anschließend habe ich jeden Testbericht mit der Gaming-Tastatur selbst geschrieben, um einen Eindruck über die Allround-Fähigkeiten zu bekommen. Zum Abschluss gibt es dann immer einen 8-12 stündigen Test meiner Favoriten und der Wahl der Nummer 1.
Für wen ist das hier?
Eine Gaming-Tastatur eignet sich für zwei Arten von Gamern. Es gibt einmal Menschen wie mich, die sowohl sich selbst als auch ihr Equipment bis zum allerbesten ausreizen wollen. Es gibt keinen guten zweiten Platz, sondern es gibt nur einen ersten Platz. Und eine Gaming-Tastatur kann den Unterschied bringen.
Die Key-Switches einer mechanischen Tastatur sind z.B. schneller als die einer klassischen Rubberdome-Tastatur. Trotzdem gibt es Rubberdome-Gaming-Tastaturen, weil manche den Druck oder die Lautstärke angenehmer finden. Allerdings werden diese Rubberdome-Tastaturen auch für Gaming optimiert, im Gegensatz zu den klassischen, alten Tastaturen und sind deswegen auch etwas besser.
Es gibt aber auch Gamer die ein optisch perfektes Gaming-Setup bauen möchten. Dazu gehört in der Regel viel RGB-Beleuchtung und viele der Gaming-Tastaturen besitzen ein volles RGB-Beleuchtungsspektrum. Sie können teilweise sogar mit HUE Philips-Lampen synchronisiert werden.
Natürlich sind Gaming-Tastaturen sehr teuer (meiner Meinung nach überteuert), aber wer die letzten 5% ausreizen möchte oder sich ein tolles Gaming-Setup baut, der sollte nicht darauf verzichten. Es ist für jedermann etwas dabei.
Wie habe ich ausgewählt?
Die Unterschiede zwischen normalen Tastaturen und Gaming-Tastaturen sind natürlich nicht so extrem wie bei Gaming-Mäusen, daher habe ich mich auf die Eigenschaften konzentriert, die fürs Gaming relevant sind:
- Größe
Ob Du eine Full-Size-Tastatur mit Ziffernblock wählst oder TKL Kompakt ohne Ziffernblock macht eigentlich keinen Unterschied. Es gibt aber Sitz- und Handpositionen die gut oder schlecht für Deine Gelenke sind. Die perfekte Handposition am Keyboard erreichst Du, wenn Dein Arm auf dem Tisch aufliegt und ungefähr 90° zur Tastatur ausgerichtet ist. Wenn Du also sehr viel Platz für Deine Gaming-Maus und Dein Mauspad brauchst, dann empfiehlt sich eine kleinere Tastatur, damit Du die richtige Position einhalten kannst. - Key-Switches
Eine mechanische Tastatur ist aktuell immer besser als eine Rubberdome- oder eine Mecha-Membran-Tastatur (Kombination aus Rubberdome und mechanischen Switches). Sie ist schneller und es viele unterschiedliche, ausgereifte Arten, z.B. leiser, weicher, härter, kürzer Druckpunkt, längerer Druckpunkt. Eine Umfrage von Go Mechanical Keyboard zeigt, dass Cherry MX Brown, Cherry MX Red und Cherry MX Blue zu den beliebtesten Switches gehören. Bei einem Gleichstand würde ich also diese Schalter oder ihre Nicht-Cherry-Äquivalente bevorzugen. - N-Key Rollover
N-Key Rollover oder NKRO gibt an, wie viele Tasten Du gleichzeitig drücken kannst bevor sie nicht mehr erkannt werden. Eine gute Gaming-Tastatur sollte mindestens 6 Tasten gleichzeitig können. - Anti-Ghosting
Anti-Ghosting ist eigentlich kein Problem mehr, aber wenn man bei älteren Geräten drei oder mehr Tasten gedrückt hat, dann wurden manchmal Phantom-Tastenanschläge registriert. Inzwischen unterstützen aber fast alle Gaming-Tastaturen mindestens 6 Tastenanschläge. - Qualität & Komfort
Die Qualität und der Komfort sind ein wichtiger Faktor. Billige Tastaturen geben bei zu hektischen und harten Eingaben etwas nach, während ein Robusteres das nicht tut. Die Tasten selbst sollten leicht nach innen gewölbt sein, weil einem das mehr Grip und mehr Komfort bietet. Scharfe Kanten dürfen natürlich nirgends zu finden sein und allgemein sollte die Qualität für diese Preise besonders gut sein. - Software / Einstellungsmöglichkeiten
Natürlich ist es wichtig, dass Du über die Software die Beleuchtung ändern kannst, aber vor allem das Aufnehmen von Makros sollte im Vordergrund stehen. Anmerkung: Nicht jedes Turnier erlaubt Markos, aber für Hobby-Gamer gibt es eigentlich in keinem Spiel Probleme. Es wäre gut, wenn sich die Makros direkt im Spiel aufnehmen lassen und man nicht erst immer mit alt + tab aus dem Spiel gehen muss, um anschließend die Tastenkombination aufzunehmen. Außerdem haben viele Gaming-Tastaturen einen Gaming-Mode, bei dem die Windows-Taste deaktiviert wird. Das ist eine nette Spielerei, aber nicht essentiell. - Preis
Membran-Tastaturen sind in der Regel am günstigsten und kosten um die 40 bis 60 €. Wenn Du noch weniger ausgeben willst, dann musst Du in der Regel auf eine Software und die Beleuchtung verzichten. Mechanische Tastaturen kosten um die 80 bis 100 € ohne Beleuchtung oder mit einfarbiger Beleuchtung. Für 120 bis 200 € bekommst Du eine Gaming-Tastatur mit RGB-Beleuchtung und jede Taste lässt sich individuell beleuchten. Ich persönlich finde die Preise teilweise auch sehr hoch, aber in meinen Tests hat kaum eine günstige Tastatur gut abgeschnitten. Entweder haben sich die Buchstaben abgenutzt, die Keycaps und das Gehäuse waren qualitativ schlecht oder sie haben andere Probleme wie unschöne Geräusche und abfallende Anschlüsse.
Neben den wirklich wichtigen Bestandteilen einer Gaming-Tastatur gibt es auch die, für meine Tests, weniger relevanten Punkte:
- Optik
Für ein geiles Gaming-Setup ist die Optik natürlich ein wichtiger Bestandteil, aber diese ist subjektiv. In meinen Tests gehe ich also vor allem auf messbare Dinge ein, wie z.B. die Gaming-Tauglichkeit. - Beleuchtung
Nicht jeder braucht eine Gaming-Tastatur die in 100 verschiedenen Farben blinkt. Das ist ein nettes Feature und einigermaßen messbar, aber nicht weniger relevant für die Gaming-Tauglichkeit. - Multimedia-Tasten
Die meisten von uns sind Hobby-Gamer, daher geben vorhandene Multimedia-Tasten definitiv einen besseren ersten Eindruck, aber wenn die Gaming-Tastatur nichts taugt, dann können Multimedia-Tasten diese auch nicht retten. - (Abnehmbare) Handballenauflagen
Eine Handballenauflage ist auch wieder etwas subjektives. Jemand der keine Handballenauflage mag, der liest auch keinen Testbericht zu einer Tastatur mit fest verbauter Handballenauflage. Es gibt dafür keine Minus- oder Pluspunkte, außer sie ist schlecht verarbeitet oder wirklich unbrauchbar. - Custom Keycaps
Neben der Beleuchtung und der allgemeinen Optik, bieten ein paar Hersteller auch Custom Keycaps an. Allerdings ist das wieder etwas sehr subjektives und wenn welche mitgeliefert werden, dann erwähne ich das in meinem Test, aber dafür gibt es keine Pluspunkte. - USB & Audio-Anschlüsse
Ein USB- oder Audio-Anschluss ist für wenige wirklich wichtig. Wenn sie dabei sind, dann werden sie erwähnt und man bekommt bei der Ausstattung womöglich einen Bonuspunkt, aber sie sind nicht Pflicht. Man bekommt volle Punktzahl auch ohne diese Anschlüsse. - Garantie
Eine Garantie ist vor allem für Deutsche sehr wichtig, aber inzwischen bietet eigentlich jeder Hersteller eine 2-Jahres-Garantie an und wenn nicht, dann kann man diese meistens auf Amazon dazu buchen.
Wie habe ich getestet?
Jede Gaming-Tastatur wurde mit dem Aqua Key Test getestet. Dieser Test dient dazu die reale KRO-Zahl herauszufinden. Manche Hersteller definieren mehrere Zonen, um somit eine bessere NKRO zu erreichen. Z.B. lassen sich meistens neben den normalen Buchstaben-Tasten auch noch 4-6 Zusatztasten drücken, darunter zählen die strg-, alt und tab-Taste.
Durch diesen kleinen Trick kommt man anstatt auf z.B. 8KRO auf 12KRO. Das ist nicht verwerflich, weil es grundsätzlich richtig ist, aber in meinen Tests überprüfe ich jede Gaming-Tastatur auf unterschiedliche Zonen und in welcher wie viele Tasten gleichzeitig gedrückt werden können.
Beim Lautstärke-Test gibt es eine Spanne zwischen 60 und 75 dB. In diesem Bereich ist alles akzeptabel. Unter 60 dB ist die Tastatur wirklich leise und angenehm und über 80 dB ist sie zu laut und bekommt definitiv Punkteabzug.
Den Komfort-Test kann man schwierig beschreiben, aber es darf einfach nichts stören. Dazu gehören die Größe der Tasten, die Wölbung nach innen, die Abstände zwischen den Tasten, die Kanten, der Tastendruck, die Verarbeitung, die Oberfläche und vieles mehr. Hier erwähne ich vor allem die negativen Dinge und wäge dann ab, wie störend der jeweilige Punkt ist.
Bei der Gaming-Tauglichkeit achte ich auf den Tastendruck und die Distanz, bis die Eingabe registriert wird. Ob alle meine Tastenanschläge auch in hektischen Situationen umgesetzt werden. Außerdem gehe ich viele Tastenkombinationen durch und überprüfe, ob die Form oder die Position der Tasten mich in irgendeiner Art und Weise behindern kann. Kurz gesagt: Fällt mir nichts auf, dann eignet sie sich fürs Gaming.
Insgesamt habe ich jede Gaming-Tastatur mindestens 12 Stunden benutzt. Darunter fällt eine 4 Stunden Gaming-Session, in der ich sie am Stück getestet habe. Außerdem 2-4 Stunden Testbericht schreiben, weil ich jeden Test mit jeweiligen Tastatur schreibe. Und weitere kleine Zocker-Sessions die zwischen einer und zwei Stunden gingen.
Alle Keyboards wurden in schnellen Spielen wie CS:GO und Fortnite getestet, um sie auf Herz und Nieren zu überprüfen. Für den „chilligen Test“ zurückgelehnt im Bürostuhl habe ich Spiele wie They Are Billions, Factorio oder Frostpunkt gewählt. Dabei fallen meistens die Lautstärke oder schwammige Druckpunkte auf.
Mein Favorit: Razer BlackWidow Chroma V2
Die Razer BlackWidow Chroma V2 ist aktuell mein Favorit unter den unzähligen Gaming-Tastaturen. Mir gefallen Razer-Produkte oft sehr gut, weil sie auch auf kleine Details achten. Man kann die Tasten z.B. testen, noch bevor man die Verpackung geöffnet hat. Wenn man mit so viel Detailverliebtheit an die Sache rangeht, dann sollte man meistens in den Top 3 mitspielen.
Sie gibt es mit Razer Green, Razer Orange und Razer Yellow-Switches. Diese sind vergleichbar mit Cherry MX Brown, MX Blue und MX Red-Switches. Getestet habe ich die Razer Green und empfinde diese als zu laut, daher empfehle ich entweder Razer Orange oder Razer Yellow.
Allgemein finde ich den Tastendruck der BlackWidow sehr gut und auch bei der Präzision gibt es keine Probleme. Im Aqua KeyTest kam die Tastatur auf 14KRO plus mindestens 4 Zusatztasten – das ist ein sehr guter Wert. Dazu noch eine der besten Softwares auf dem Markt und Du kannst jede nur erdenkliche Makro-Funktion bauen.
Wer mag sie sonst noch?
Der Ingolf von COMPUTER BILD hat das Vorgänger-Modell, die Razer BlackWidow Chroma, auf Platz 1 gesetzt. Das Nachfolge-Modell wird den Platz mit Sicherheit verteidigen können, sobald der Artikel aktualisiert wird.
Bei AllesBeste.de hat Friedrich die BlackWidow auf Platz 2 gesetzt und nur die Corsair K95 RGB für besser empfunden. Ich hatte die K95 bisher noch nicht in meinen Händen, aber sobald sich das geändert hat, werde ich mein Fazit hier aktualisieren.
Auf Testberichte.de hat es die Razer BlackWidow Chroma V2 mit den Razer Green Switches auf Platz 3 geschafft. Auch hier reihen sich zwei Corsair-Tastaturen vor der Razer-Tastatur. Ich werde demnächst also Corsair-Testberichte veröffentlichen. 😉
Zweitplatzierter: Logitech G910
Logitech schafft es bei mir leider aktuell immer nur auf Platz 2. Aber die Logitech G910 hat sich den zweiten Platz definitiv verdient. Aber erst einmal das Negative, denn ich finde den ARX Dock Release entweder unnötig oder zu billig. Der Tastendruck ist außerdem etwas zu hart und erzeugt auf Dauer unnötigen Stress in meinem Handgelenk.
Ansonsten besitzt sie wahrscheinlich die meisten Tasten mit 9 G-Tasten und weiteren 4 M-Tasten. Dazu noch eine Reihe an Multimedia-Tasten und einem Lautstärke-Rad. Der Druckpunkt ist zwar etwas zu hart, aber sehr präzise und absolut nicht schwammig. Zum Spielen ist die Tastatur geeignet, aber für lange Aufsätze sollte man eine günstige Alternative haben.
Drittplatzierter: Logitech G610
Logitech hat sich nicht nur Platz 2, sondern auch Platz 3 geschnappt. Die Logitech G610 ist nicht so krass ausgestattet, sondern setzt vor allem die Basics gut um. Dazu ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für eine mechanische Gaming-Tastatur wirklich gut.
Die Tasten sind minimal schwammig, das könnte jemanden stören, aber der Tastendruck ist gut und ansonsten sehr präzise. Qualitativ ist die Tastatur wirklich eine der besten und auch die Software gehört zu den Top 3 auf dem Markt. Insgesamt ein gutes Allround-Paket für einen vernünftigen Preis.
Die Konkurrenz
Die ROCCAT ISKU FX hat mir gar nicht getaugt, weil sie qualitativ nicht gut verarbeitet ist. Dazu sind die Tasten schwammig und der Tastendruck ist sehr ungenau. Allerdings muss das einen Hobby-Gamer nicht direkt auffallen und immerhin bietet sie viele Multimedia-Tasten und Makro-Möglichkeiten an.
Die Razer Ornata (Chroma) ist eine gute Rubberdome-Tastatur. Bzw. eigentlich ist sie eher eine Kombination aus Rubberdome und mechanischen Switches und nennt sich Mecha-Membran. Aber dafür kann man bis zu 10 Tasten gleichzeitig drücken, sie ist qualitativ hochwertig und besitzt lediglich einen sehr harten Tastendruck. Eine gute Alternative zur mechanischen Gaming-Tastatur.
Fußnoten
- Die Eingewöhnungsphase war mir beim Testen sehr wichtig. Jede Gaming-Tastatur hat von mir eine faire Chance bekommen, auch wenn ich bei manchen schon von Anfang an ein schlechtes Gefühl hatte. Wenn mir nach über 12 Stunden eine Gaming-Tastatur aber nicht gefällt, dann ist sie leider nicht gut.