Die ROCCAT Kova 2016 ist meine erste, auf dieser Website veröffentlichte, Gaming-Maus die für beidhändige Gamer funktioniert. Sie hat links und rechts die selbe Anzahl an Tasten und ist auf beiden Seiten absolut gleich geformt.
Die ROCCAT Kova 2016 kostet aktuell knapp 48 € und liegt damit in einer absolut normalen Preisspanne. Für das Geld bekommt man einen optischen Sensor mit maximal 3500 DPI und 10 Tasten.
Die beidhändige Gaming-Maus wiegt 103 Gramm, was genauso viel ist wie die Logitech G402. Das ist mir nur aufgefallen, weil ich diese direkt vorher getestet habe. Damit durchstoßen beide die 100 Gramm-Marke, was für viele Gamer ausschlaggebend ist.
Allerdings glaube ich selten an Zufälle und eher an Marketing-Tricks. Aktuell kann ich es mir nicht leisten eine Gaming-Maus zu öffnen und dadurch vielleicht zu zerstören, aber in den nächsten Monaten und Jahren werde ich solche Recherchen sicherlich öfter machen. Zusätzliches Gewicht kann man übrigens nicht verbauen.
Ich nutze auch auf meinem Desktop mit 3 Monitoren 800 DPI, also habe ich diese wie immer in der Software eingestellt. Beim Test kam allerdings eine echte DPI von durchschnittlich 765 raus. Das ist zwar nicht furchtbar, aber man muss es wissen, wenn man von einer anderen Gaming-Maus auf die Kova wechselt. Anschließend passt man die DPI in der Software etwas an und alles funktioniert wie früher.
Im Schnelligkeits-Test (zum Bild) schwankt das Tracking bei schnellen Bewegungen sehr stark. Das ist bei FPS-Spielen meiner Meinung nach auch zu merken. Für alles andere, dazu zähle ich z.B. MOBAs oder RPGs spielt das kaum bis keine Rolle.
Der Intervall-Test (zum Bild) sieht eher aus wie ein Gemälde von Bob Ross als eine gute Leistungskurve. Kleine Ausraster wären zu verkraften, aber bei diesem Test ist wirklich jede Übertragung 0,2 ms früher oder später. Es gibt kaum konstante 1 ms Übertragungen in dem kompletten Screenshot. Das wird für einen Laien zwar kaum bemerkbar sein, aber ein Profi oder FPS-Gamer wird dadurch etwas eingeschränkt.
Mouse-Acceleration ist mir nicht aufgefallen und auch andere Bewegungsfilter oder Angle-Snapping konnte ich nicht feststellen. Über die Software lässt sich die Pollingrate zwischen 125 und 1000 Hz einstellen. Die Lift-Off-Distance lässt sich leider nicht auswählen.
Eine beidhändige Form wird mit großer Wahrscheinlichkeit immer gegen eine Rechts- oder Linkshändermaus verlieren. Denn diese Formen sind eben an die eigentliche Handposition angepasst und darum schon von Haus aus besser.
Trotzdem muss ich die ROCCAT Kova 2016 mit diesen Bauformen vergleichen und finde sie gar nicht so schlecht. Ich habe wirklich viele Stunden mit der Gaming-Maus verbracht. Darunter viel Gaming und auch sehr viele Office-Arbeiten, einfach nur um mich an eine beidhändige Bauform zu gewöhnen und ihre Vor- sowie Nachteile zu finden.
Der Vorteil ist natürlich, dass die Maus sich für Linkshänder eignet. Es gibt nämlich immer noch nicht so viele Linkshänder-Mäuse auf dem Markt. Dazu gibt es auch einen Switch in der Software, den man betätigen sollte
Beginnen werde ich mit der linken und rechten Maustaste. Der Tastendruck ist etwas hart. Es ist eher an der Grenze zu sehr gut, aber er kann auf Dauer etwas hart sein. Beide sind aber sehr ähnlich, wenn nicht gleich.
Die Tasten links und rechts neben der Maustasten sind auch etwas härter und die Position vielleicht etwas unglücklich. Ich werde zumindest kein Freund damit. Man kann die Taste gut drücken, vor allem durch die abgeschrägte Kante, aber sie lässt sich kaum gleichzeitig mit der linken Maustaste drücken.
Die Härte des Druckpunkts setzt sich auch bei den seitlichen Tasten fort – egal ob links oder rechts. Allerdings sind sie auf beiden Seiten gleich und die hintere Taste ist etwas leichter zu drücken als die Taste mehr Richtung Mauskabel. Die Position der den seitlichen Tasten ist hingegen sehr gut, wobei ich als Rechtshänder die Tasten auf der rechten Seite gar nicht nutzen werde und wahrscheinlich auch kaum kann. Sie sind aber auch nicht im Weg, was häufig ein Problem von beidhändigen Mäusen ist.
Beide Seitenflächen sind nicht gummiert, aber man hat trotzdem einen ordentlichen Grip, vor allem durch die kleine Ecke was der Bauform zu verdanken ist. Eine gummierte Oberfläche ist trotzdem noch einmal etwas anderes und meistens besser.
Das Zwei-Wege-Mausrad gefällt mir gut. Es ist gummiert und dadurch sind die Einrast-Stufen nicht perfekt präzise, aber auch nicht super schwammig wie bei einigen anderen Modellen. Die gummierte Oberfläche hat aber leider kein Muster, dadurch wird es auf Dauer rutschiger und man verliert etwas an Grip.
Die Form selbst ist recht schmal und vor allem flach gehalten. Man braucht einen Moment bis man sich daran gewöhnt, aber danach fühlt es sich wirklich gut an. Trotzdem schleift die Fingerspitze des Ringfingers und kleinen Fingers ab und zu über das Mauspad.
Durch die sehr flache und schmale Bauform fällt dann leider der Hintern der Maus auch recht schnell ab. Dadurch schleift die Handfläche immer auf dem Mauspad mit und hindert einem beim präzisen Aimen oder Flicken.
Die ROCCAT Kova 2016 lässt sich ganz einfach über die ROCCAT Swarm-Software einstellen. Über die normalen Einstellungen lässt sich die vertikale Scroll-Geschwindigkeit und die horizontale Bewegungsgeschwindigkeit einstellen. Außerdem 5 DPI-Profile und viele Windows-Funktionen.
Über die Tastenkonfiguration lässt sich selbst der Klick der linken Maustaste auf eine andere Tasten legen. Ansonsten hat man wie immer die EASY-Shift[+]-Funktion von ROCCAT, mit der man direkt doppelt so viele Tasten belegen kann – denn jede Taste lässt sich dann zweimal belegen.
Über die erweiterten Einstellungen lässt sich die RGB-Beleuchtung anpassen, inklusive ein paar wenigen Effekten. Die Pollingrate lässt sich zwischen 125 und 1000 Hz einstellen und Du kannst die Ausrichtung zwischen linkshändig und rechtshändig auswählen.
Getestet habe ich die Gaming-Maus wie immer in CS:GO. Es hat funktioniert, ich habe auch auf höherem Level mithalten können, aber ich habe definitiv einen Präzisionsunterschied zu anderen Gaming-Mäusen feststellen können. (Zum Gaming-Maus-Test) Bei MOBAs oder RPGs dürfte das kaum auffallen, dafür eignet sich die Maus also hervorragend.
Im Casual-Test mit Oxygen Not Included (ja, das Spiel suchte ich zurzeit :D) ist mir der Sensor dann nicht mehr aufgefallen. Hier fällt einem dann lediglich die kleine Maus auf und das schleifen auf dem Mauspad, wenn man seine Hand etwas entspannt auflegt.
Die ROCCAT Kova 2016 ist keine schlechte Gaming-Maus. Für Rechtshänder würde ich zwar andere ROCCAT-Alternativen empfehlen, aber Linkshänder können ohne Probleme auf diese Maus zurückgreifen. Nur Counter-Strike solltest Du nicht auf sehr hohem Level spielen wollen.
Ansonsten ist die Verarbeitungsqualität sehr gut, das Preis-Leistungsverhältnis fantastisch und die Bauform für wirklich viele Hände geeignet. Sie bekommt daher von mir eine Kaufempfehlung.
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