Ich habe in meinem Schrank eine Art Relikt gefunden und möchte die nun mit euch testen. Die Maus ist tatsächlich aus dem Jahre 2014 oder spätestens Anfang 2015. Ich erinnere mich auch noch an genau zwei Spielstunden, danach war ich enttäuscht und habe mir eine andere Gaming-Maus besorgt. :D Mehr dazu in meinem Testbericht.
Die Razer Naga 2014 wird tatsächlich gebraucht teuer gehandelt. Für bis zu 90 € kann man eine erwerben und egal wie nostalgisch man sein kann, bitte kauf sie dafür nicht. Das ist sie definitiv nicht wert und inzwischen gibt es ja einige Updates von Razer:
Die Maus ist natürlich ausgelegt für Rechtshänder und wiegt stolze 105 Gramm. Damit zählt sie schon zu den etwas schwereren Gaming-Mäusen, lässt sich allerdings nicht um weiteres Gewicht erweitern oder reduzieren.
Ich bewerte die Maus natürlich nach den heutigen Standards, auch wenn das keine wirklich guten Ergebnisse erzielen wird. Fangen wir bei der realen DPI an. Ich konnte keine wirklich konstante DPI erreichen, sondern sah immer Werte zwischen 780 und 815. Eingestellt hatte ich wie üblich 800, von daher sind die Schwankungen etwas zu hoch.
Im Schnelligkeits-Test (zum Bild) geht es darum, wie konstant nah die Punkte an der Linie sind und wie smooth sie läuft. Je näher und smoother, desto besser ist das Tracking der Gaming-Maus. Bei der Naga 2014 ist das gar nicht mal schlecht. Es gibt natürlich einige Ausreißer und smooth ist es auch nicht, aber für 2014 ganz gut.
Der Intervall-Test (zum Bild) hingegen ist recht schlecht. In 10 ms bekommt die Maus 10 Werte an den PC übertragen, aber das sehr inkonstant. Es kann zu jeder Zeit ein Wert kommen oder eben nicht. So ein Chaos habe ich zwar schon mehrmals gesehen, aber es ist immer wieder überraschend.
Mir sind keine Bewegungsfilter wie Kantenglättung oder Mouse-Acceleration aufgefallen. Man kann es anstellen, also Beschleunigung, aber wenn es aus ist, dann ist es auch aus. Beim Testen der Gaming-Maus konnte ich aber die selben Fehler reproduzieren.
Ich kann nicht genau sagen wann und warum, aber der Sensor hört immer wieder auf zu arbeiten. Das kann natürlich ein Produktionsfehler sein, aber es gab mehrere Fälle als nur mich. Daher nehme ich das in meine Bewertung auf und stufe die Maus um einen ganzen Stern weiter runter. Wenn der Sensor nicht geht, dann braucht man diese Gaming-Maus nicht und genau darum hatte ich sie damals auch direkt wieder weggelegt.
Einstellen lässt sich übrigens neben der Pollingrate (125, 500, 1000 Hz) auch die Lift-Off-Distance. Ich dachte nicht, dass die Maus das damals schon konnte, aber entweder konnte sie es oder sie kann es jetzt mit der neuesten Version der alten Razer Synapse-Software (2.21).
Die Optik entstand 2014 und hat sich bei ihren Nachfolgern auch kaum verändert. Es wird also ein sehr ähnliches Urteil folgen. Ich kann mich an die Form persönlich mehr schlecht als recht gewöhnen und bevorzuge meistens schmale Gaming-Mäuse.
Allerdings verstehe ich, dass die Form in der Theorie sehr ergonomisch für die Hand ist. Man muss sich mit der richtigen Handgröße nicht verkrampfen oder die Maus umklammern, sondern liegt gemütlich auf und kann jede Taste betätigen oder die Maus bewegen.
Mir fällt allerdings der „Hintern“ zu schnell ab, wodurch ich auf dem Mauspad schleife, wenn ich meinen Griff etwas lockere. Und auch die gummierte rechte Seite gibt mir nicht genügend Grip, um mich bei der Maus wohl zu fühlen.
Bei den 12 Tasten an der linken Seite finde ich die Tasten 1, 4, 7 und 10 etwas schwer zu erreichen. Man kommt zu schnell aufs Mauspad oder drückt eine Taste darüber, allerdings ist das wahrscheinlich Gewöhnungssache. Nach ein paar Stunden lief es schon etwas besser.
Die Druckpunkte sind selbst nach so vielen Jahren noch recht gut, sowohl von den seitlichen Tasten als auch von der linken und rechten Maustaste. Der Druckpunkt des Mausrads ist präzise und nicht zu hart.
Da es ein 4-Wege-Mausrad ist, lässt es nicht natürlich auch zu den Seiten drücken. Hier gibt es nichts auszusetzen, die Druckpunkte gefallen mir. Lediglich die Einraststufen des Mausrads sind mir zu schwammig. Das liegt vor allem an der gummierten Oberfläche, die dafür aber wieder einen guten Halt bietet.
Für die Razer Naga 2014 brauchst Du natürlich noch die alte Razer Synapse-Software. Sie funktioniert zwar noch recht gut, aber sieht schon wirklich in die Jahre gekommen aus.
Bei der Beleuchtung lassen sich das Mausrad, das „Daumengitter“ und das Logo einzeln an und ausschalten. Eine Chroma-Beleuchtung oder krasse Effekte wirst Du hier allerdings nicht finden. 😉
Wie immer bei Razer lässt sich die Empfindlichkeit der X- und Y-Achse einstellen. Ansonsten kann ich aktuell nicht bestätigen, ob man das schon 2014 konnte, aber es lässt sich die Abfragerate zwischen 125, 500 und 1000 Hz einstellen. Und auch das Mauspad kannst Du kalibrieren, wodurch sich die Lift-Off-Distance anpassen sollte.
Getestet habe ich den Nager natürlich in Counter-Strike, aber mitten im Spiel habe ich die Maus gewechselt. Der Sensor fiel andauernd aus und auch allgemein kommt die Maus einfach mit FPS-Games nicht klar.
Trotzdem habe ich sie natürlich dem Casual-Test unterzogen und Spiele wie Anno 1404 oder Another Brick in the Mall gespielt. Aber auch hier fiel der Sensor öfters aus oder sie hat nicht auf mein Stoffmauspad reagiert.
Daher musste ich auch in dieser Kategorie einen Stern abziehen. Ich will nicht zu hart sein und keine Sterne geben, weil sie scheinbar bei einigen auch funktioniert und dann ist es eine ordentliche Casual-Maus. Trotzdem möchte und muss ich die technischen Fehler bewerten und daher finde ich einen Stern Abzug gerechtfertigt.
Die Razer Naga 2014 kann mich nicht überzeugen. Hätte sie in meinem Fall die technischen Probleme mit dem Sensor nicht gehabt, dann hätte sie vielleicht 2,5-3 Sterne in der Gesamtbewertung bekommen. So muss ich aber fair sein und ihr dafür Sterne abziehen.
Trotzdem war sie der Beginn einer ganzen Serie an Gaming-Mäusen und ist dadurch ein wichtiger Bestandteil der Marke Razer. Von daher möchte ich keine weiteren negativen Worte über die Maus verlieren, sondern wünsche jedem Liebhaber einen ganz besonderen Platz für dieses nostalgische Stück der Gaming-Mäuse.
Razer Naga 2014 bei Amazon