Viele Gaming-Tastaturen mit fixierter Handballenauflage habe ich noch nicht getestet, daher kommt mir der Test Logitech G213 gerade recht. Dazu kommen dann noch eine Menge Multimedia-Tasten, aber mehr dazu in meinem Testbericht.
Die Logitech G213 kostet aktuell rund 55 € und ist damit verdammt günstig für eine Gaming-Tastatur. Der Grund liegt bei den Switches. Eine Razer Ornata Chroma kostet mit Mecha-Membran zwar auch noch 100 €, aber Logitech G scheint ihre Preise an das eigentliche Produkt und nicht an mechanische Tastaturen anzupassen. Kompliment dafür.
Die G213 ist also auch ein Hybrid aus mechanischen Schaltern und Rubberdome und nennt sich „Mech Dome“. Die verbaute Handballenauflage ist nicht abnehmbar, auch wenn man optisch erst davon ausgeht.
Bei der Beleuchtung kannst Du auf das komplette RGB-Spektrum zurückgreifen. Selbst die Multimedia-Tasten werden in den gleichen Farben beleuchtet. Mir fehlt ein wenig das Lautstärke-Rädchen, aber dafür gibt es wieder die Taste für den Gaming-Mode.
Der N-Key-Roll Over-Test ist leider nicht ganz eindeutig. Die Tastatur scheint in mehrere Bereiche aufgeteilt zu sein, wodurch man in einem Bereich bis zu 7 Tasten gleichzeitig drücken kann. Dadurch lassen sich dann theoretisch über 28 Tasten gleichzeitig drücken. Damit es aber keine Missverständnisse gibt, würde ich es auf 14 Tasten beschränken. Niemand drückt mehr als 7 Tasten in einer Zeile – lass mich wissen falls es anders ist. 😉
Beim Lautstärke-Test liegt die G213 durchschnittlich bei 70 dB während des Spielens und des Tippens. Maximal kam ich auf 74,4 dB. Allerdings gibt es kein extrem lautes Klicken wie bei der Ornata, sondern es hört sich dumpf und sehr angenehm an.
Wenn die Switches-Art schon etwas anders ist, dann hätte ich mir vielleicht niedrigere Tasten zum Schreiben gewünscht. So fühlt es sich aber natürlich mehr wie eine mechanische Tastatur an. Für sehr langes Schreiben ist der Tastendruck allerdings auch zu hart.
Die „Mech Dome“-Variante, wie sie Logitech G nennt, ist eine Kombination aus mechanischen Switches und dem klassischen Rubberdome. Der Tastendruck soll dadurch angenehmer, präziser und schneller sein.
Die Schnelligkeit kann ich bestätigen, aber sie ist auf einem gleichen Level mit einer mechanischen Gaming-Tastatur. Den Ton finde ich sogar etwas angenehmer, aber den Klick selbst finde ich zu hart. Man kann die Tasten selbst außerdem ein bisschen hin- und her wabbeln. Bein Druck selbst ist es präzise, dadurch ist es nicht schwammig, aber das Wackeln ist etwas unschön.
Die Logitech G213 ist eine Fullsize-Tastatur mit Ziffernblock. Die Oberfläche ist matt und während die Handballenauflage etwas angeraut ist, ist der Rest komplett glatt. Umrandet wird das Ganze dann von einer glänzenden, schwarzen Oberfläche.
Mir gefällt die Optik zwar ganz gut, aber die Handballenauflage verleitet einen zu Missverständnissen. Sie ist nicht abnehmbar, auch wenn es optisch so aussieht. Allerdings ist sie eine schöne Verlängerung der Tastatur. Bei mir persönlich hat sie aber leider keine Funktionalität, weil sie zu stark abfällt. Meine Handgelenke schweben also weiterhin in der Luft.
Am Boden befinden sich drei Gummifüßchen, wobei 2 davon oben links und rechts in der Ecke sitzen. Das andere Teil erstreckt sich über die komplette Länge der Handballenauflage von links nach rechts. Das ist natürlich extrem praktisch.
Insgesamt wiegt sie 1014 Gramm und wirkt auf den ersten Blick sehr gut verarbeitet. Auf den zweiten Blick tauchen ein paar Fehler auf, wie z.B. das oben rausstehende Kabel. Es ist zwar leicht an der Tastatur verstärkt, aber dann knickt das Kabel eben danach ab und erzeugt vielleicht irgendwann einen Kabelbruch.
Es fehlt der G213 außerdem oben in der Mitte ein Gummifüßchen. Das ist mir aufgefallen, weil ich von oben mittig gedrückt habe und die Tastatur dort nachgibt. Das wirkt unglaublich unschön, ist aber funktionstechnisch kein Problem.
Ansonsten kommt die Logitech-Tastatur komplett ohne USB-Hub oder Sound- bzw. Mikrofon-Anschluss aus. Dafür finden sich oben rechts aber viele Multimedia-Tasten, lediglich das Lautstärke-Rädchen vermisse ich ein wenig. Dafür gibt es einen Kippschalter, um die Lautstärke einzustellen.
Die Haupttasten sind leicht nach innen gewölbt und 9,5 mm hoch. Sie lassen sich um 4 mm runterdrücken, wodurch sie am untersten Punkt noch 5,5 mm hoch sind. Die Multimedia-Tasten bzw. zusätzlichen Tasten sind 1,5 mm hoch und lassen sich komplett eindrücken.
Die normale Logitech Gaming-Software unterstützt auch die Logitech G213. Dadurch lassen sich Profile für Spiele herunterladen oder eigene Befehle schreiben, die Du anschließend jeder Taste zuweisen kannst.
Natürlich kannst Du auch die Beleuchtung einstellen, allerdings sind die Beleuchtungsmodi etwas eingeschränkt. Entweder kannst Du Gruppen-Bereiche einzeln definieren oder ein paar Effekte nutzen, wie z.B. den Farbzyklus. Du hast aber Zugriff auf das komplette RGB-Spektrum.
Über die Spielmoduseinstellung kannst Du den Gaming-Modus definieren, also welche Tasten beim Aktivieren der Taste deaktiviert sein sollen. Darunter fällt z.B. die Windows-Taste. Zum Abschluss gibt es noch die Möglichkeit eine Eingabeanalyse zu starten.
Getestet habe ich die G213 natürlich in Counter-Strike, aber auch in Overwatch um ein bisschen Variation in meinem Leben zu bekommen. 😉 Es ist wie mit fast jedem Switch, man muss sich nur etwas daran gewöhnen und schon merkt man kaum einen Unterschied. Persönlich geht sie mir ein wenig zu schwerfällig, aber technisch gab es keine Probleme.
Im Casual-Test mit Oxygen Not Included macht sie sogar einen besseren Eindruck. Man drückt die Tasten etwas seltener und kann die eigene Hand gemütlich ablegen. Der Komfort der Handballenauflage wird hier dann etwas deutlich, auch wenn sie mich in der normalen Spielposition leider nicht unterstützt.
Die Logitech G213 ist eine sehr gute Hybrid-Tastatur. Der Tastendruck ist zum Schreiben von langen Texten etwas zu hart, aber allgemein ist die Präzision und die Schnelligkeit des Tastenanschlags einwandfrei.
Lohnt es sich von einer mechanischen Gaming-Tastatur zu wechseln? Wenn Du mit ihr zufrieden bist, dann nein. Die Hybrid-Tastaturen füllen nur eine Nische, in der eine mechanische Tastatur möglicherweise zu laut ist, aber eine klassische Rubberdome-Tastatur zu wenig Ausstattung hat und oft schlecht aussieht.
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