Die ROCCAT Kone Pure ist im Vergleich zu anderen Gaming-Mäusen wirklich klein. Trotzdem kommt sie mit einem Haufen an Funktionen daher, die Dir den Gamer-Alltag versüßen sollen. Wie sie sich schlägt, das erfährst Du im folgenden Testbericht.
In der knapp 60 Euro teuren Gaming-Maus steckt der von PixArt in Kooperation mit ROCCAT entwickelte Owl-Eye Sensor. Dieser verfügt über 12.000 DPI, auch wenn diese vermutlich nie vollkommen ausgenutzt werden.
Mit 87 Gramm ist die Rechtshänder-Maus ein Leichtgewicht unter den Gaming-Mäusen. Zusätzliches Gewicht kann auch nicht untergebracht werden. Die Maus ist aber nicht nur leicht, sondern im Vergleich zu anderen auch sehr klein.
In der Software eingestellt sind 800 DPI, allerdings kommen beim MouseTester 855 bis 871 DPI raus. Das geht schon fast an die 10%-Abweichung und ist natürlich nicht schön. Sobald man dieses Problem aber kennt, kann man seine Wunsch-DPI einfach um 7% reduzieren.
Beim Intervall-Test (zum Bild) sind keine Auffälligkeiten vorhanden. Ein Ausreißer und leichte Unterschiede von +/- 0,2 ms sind mehr als akzeptabel. Auch gibt es bei den 1000 Hz keine Probleme, sondern jede Millisekunde wird ein Wert von der Maus an den PC geliefert.
Beim Schnelligkeits-Test (zum Bild) gibt es auch keine Schwierigkeiten. Zur Erklärung: Die Linie ist nur der Durchschnittswert der zurückgelieferten Werte der Maus. Je näher die Punkte an der Linie sind, desto genauer ist das Tracking. Bei der Kone Pure gibt es nichts zu beanstanden.
Insgesamt konnte ich keine Maus-Beschleunigung, Kanten-Glättung oder andere Bewegungsfilter feststellen. Meine ausgeführten Befehle wurden 1:1 so übernommen und ich hatte durchgehend die Kontrolle über das Geschehen.
Hier hadere ich etwas mit mir selbst, denn die Ergonomie der Gaming-Maus finde ich toll. Schöne Rundungen, ausgeglichenes Verhältnis von Seitenfläche und Einwölbung für den Daumen. In Sachen Größe bin ich aber nicht ganz überzeugt, denn die Kone Pure ist winzig!
Ich persönlich besitze keine großen Hände und empfinde die Maus immer noch als sehr klein. Die Haptik selbst ist gut, allerdings gibt es keine gummierten Seiten. Auf Dauer bedarf die Oberfläche etwas an Pflege, denn sie wird schmierig und rutschig.
Der Druckton der linken und rechten Maustaste ist nicht gleich und der Druckpunkt ist mir minimal zu stark. Wir reden hier wirklich nicht von viel, aber im Vergleich zu meinen Favoriten ist es zu „hart“.
Ich persönlich würde die Maus nur Palm-Grip-Nutzern empfehlen und sehe nicht, wie man als Claw-Grip-Nutzer genügend Halt finden sollte. Wenn die Maus also für Palm-Grip-Nutzer ausgelegt ist, dann verstehe ich die Position der linken Tasten nicht.
Wie soll man an die hintere Taste (näher zum Handgelenk) rankommen? Es geht, aber es ist nicht schön und man muss etwas Halt aufgeben, wenn man die Maus im Palm-Grip hält. Noch dazu drückt man nicht leicht von oben, wie es die Position von Dir verlangt, sondern direkt von der Seite und dann sind die Tasten „fast scharfkantig“. Natürlich sind sie das nicht, aber man drückt in die Kante der Taste, auf Dauer nicht unbedingt angenehm.
Das „2D Mausrad aus Titan“ ist einfach ein Zwei-Wege-Mausrad. Es hat einen ähnlich harten Druckpunkt wie die linke und rechte Maustaste. Minimal zu hart, aber immerhin angepasst an den Rest. Die Einrast-Schritte sind auch etwas härter als allgemein, aber bieten dadurch eine sehr hohe Präzision und ein „durchrutschen“ ist fast unmöglich.
Ich habe die ROCCAT Kone Pure in Fortnite, CSGO und They are Billions getestet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen. Der Sensor ist wirklich gut. Gefühlt ist er präziser als viele der von mir getesteten Gaming-Mäuse, aber laut technischen Tests ist er ziemlich ähnlich.
Standardmäßig steht die Pollingrate bei 1000 Hz und das würde ich auch nicht ändern. Allerdings kannst Du die Rate auch auf 125, 250 oder 500 Hz einstellen. Für First-Person-Shooter solltest Du aber immer die höchstmögliche Pollingrate nutzen.
Die LoD (Lift-Off-Distance) lässt sich einstellen, indem Du die Maus an Dein Mauspad anpasst. Bei mir haben sich die Standard-Einstellungen aber schon gut angefühlt. Du kannst natürlich alle Buttons nach Deinem Wunsch belegen, bis zu fünf DPI-Stufen festlegen und die Maus-Beschleunigung aktivieren.
Auch die Scroll-Geschwindigkeit des Mausrades lässt sich einstellen, die allgemeine Sensitivität Deiner Maus und die X- bzw. Y-Achse für horizontale Mausbewegungen. Allerdings ist die Software allgemein wirklich nicht gut ausgereift. Bei jeder Änderung hängt sich die Software entweder einen langen Moment auf oder stürzt komplett ab. In meinem Test bin ich fast wahnsinnig geworden.
Allgemein bietet mir die Kone Pure eine wirklich gute Präzision, denn neben dem Sensor sind auch die Gleitfüßchen sehr gut verarbeitet. Sie gleiten fast über das Mauspad, bieten aber noch den nötigen Widerstand, um Präzision in das Aiming zu bekommen und nicht über das Mauspad unruhig hin- und herzufliegen.
Die ROCCAT Kone Pure Owl-Eye in etwas größer, dann könnte es meine neue Lieblings-Gaming-Maus werden. Präzisionstechnisch hält sie mit jeder Top-Maus mit und bietet Dir wirklich jede Möglichkeit zum Sieg. Im Treiber kannst Du extrem viel nach Deinem Wunsch einstellen, auch wenn die Software immer wieder beim Speichern abstürzt.
Für Palm-Grip-Gamer mit kleinen bis mittelgroßen Händen gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung. Solltest Du aber größere Hände besitzen, dann kann ich dir die Razer Deathadder Elite empfehlen.
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