Ich teste immer mehr Wireless Gaming-Mäuse und inzwischen können einige mit den Kabelgebundenen mithalten. Die Razer Mamba Wireless Edition würde ich nicht zu den besten Wireless-Mäusen zählen, aber ist recht solide in dem was sie kann. Mehr dazu in meinem Testbericht.
Die Razer Mamba Wireless Edition kostet aktuell 127 € und liegt damit preislich bei der ROCCAT Leadr. Beide sind keine günstigen Gaming-Mäuse, aber für Wireless-Gaming-Mäuse ist das aktuell ein normaler Preis.
Der Sensor hat, wie bei Razer üblich, 16.000 DPI. Relevant sind davon eher die unteren 3.000 DPI, aber das weißt Du inzwischen ja schon. Beim Gewicht ist sie nur 1 Gramm schwerer als die Leadr. Dadurch bietet sich ein Vergleich der beiden Mäuse noch besser an.
Die früheren Angaben von Razer bei der Batterielaufzeit konnte ich leider nicht herausfinden. Ich würde ihr weniger als 20 Stunden volle Last zutrauen. Sie holt einiges an Zeit raus, indem sie sich in Standby-Phasen abschaltet. Allerdings empfand ich nicht, dass das wirklich etwas gebracht hatte. Du solltest zwar einen Tag damit auskommen, aber wenn möglich, dann steck die Maus zwischendurch auf die Ladestation – nur um sicher zu gehen.
Zu erst habe ich wie immer die reale DPI getestet. Eingestellt dafür habe ich 800 DPI und im Test zeigen sich Werte zwischen 804 und 811. Das ist ein fantastisches Ergebnis. Einem Wechsel von einer alten zu dieser Maus sollte also nichts im Wege stehen.
Anmerkung für die folgenden zwei Tests: Ich habe die Graphen-Werte der Screenshots nicht auf die selben Einstellungen bekommen wie bei allen anderen Gaming-Mäusen. Die Graphen würden an den schlechten Stellen also noch schlechter aussehen.
Im Schnelligkeits-Test (zum Bild) sieht das Ganze dann schon wieder etwas anders aus. Der Sensor verliert scheinbar bei den schnellsten Bewegungen sein Tracking. Damit wären Flicks eigentlich ausgeschlossen, weil man häufig am schnellsten Punkt schießt. Ich muss aber gestehen, dass einem Amateur bis Semi-Profi und pedantisch pingeligen Kerl wie mir das beim Spielen kaum aufgefallen ist. Daher ziehe ich nicht alle Sterne für Präzision ab, sondern nehme nur einen fairen Teil.
Auch der Intervall-Test (zum Bild) sieht nicht wirklich gut aus. Es gibt Ausschläge über 1 ms Unterschied. Noch dazu hat die Maus bei eingestellten 1000 Hz keine 10 Übertragungen pro 10 ms geschafft, sondern in der Regel nur 8. Man merkt es im Spiel zwar kaum bis eigentlich gar nicht, aber ein wenig fühle ich mich auch verarscht. Bei 1000 Hz sollte pro Millisekunde auch eine Übertragung passieren.
Eine unbeabsichtigte Maus-Beschleunigung, Angle-Snapping oder andere Bewegungsfilter sind mir nicht aufgefallen. In diesem Fall liefen meine Tests ohne Probleme und meine Maus-Bewegungen wurden meinen Wünschen entsprechend übernommen.
Mir gefällt die Ergonomie der Mamba. Sie ist für mich eine verbesserte Form der DeathAdder. Beginnen wir mit der linken und rechten Maustaste. Diese besitzen auch eine leichte Wölbung in der Mitte, aber nicht so extrem wie bei der DeathAdder.
Außerdem ist der vordere Teil nicht so kantig und groß, sondern es ist alles leicht abgerundet und wirkt dadurch etwas smoother. Die Druckpunkte der linken und rechten Maustaste kannst Du einstellen – das ist zwar ungewöhnlich, aber verdammt cool!
Du bekommst ein kleines Werkzeug, mit dem Du unten an der Maus zwei kleine Schrauben drehen kannst. Dadurch lässt sich der Druckpunkt entweder sehr leicht oder sehr hart machen. Beim Standard bin ich nicht geblieben, sondern habe alles ausprobiert, aber wie weit ich mich davon entfernt habe weiß ich leider nicht.
Die linke Seite mit den zwei Seitentasten gefällt mir auch besser. Mein Daumen liegt nicht so halb auf einer von beiden Tasten, ich kann aber trotzdem beide gut erreichen. Bei der hinteren Tasten muss ich ein wenig aufpassen, aber im Prinzip eine gute Position. Der Druckpunkt der vorderen Taste ist gut, aber der von der hinteren ist leider etwas schwammig.
Beide Seitenflächen sind gummiert und das Mausrad ist ein 4-Wege-Mausrad. Beim Scrollen hat man gute Einrast-Punkte und der Druckpunkt fühlt sich auch schön an. Nach links und rechts geht es mir ein bisschen zu leicht, aber nur minimal.
Kommen wir nun zur unteren Hälfte der Gaming-Maus und hier habe ich mein Problem. Sie fällt genauso schnell ab wie die Razer DeathAdder und das gefällt mir nicht. Mein Handballen ist durchgehend auf dem Mauspad und nimmt mir dadurch etwas Präzision beim Aim und stört mich vor allem bei der aktuellen Hitze.
Insgesamt besitzt die Mamba Wireless 9 Tasten. Darunter befinden sich zwei DPI-Tasten deren Druckpunkt nicht zu hart und nicht zu leicht ist. Man kann sie kaum unabsichtlich betätigen. Den An- und Ausschalter am Boden habe ich aber nicht mit dazu gezählt.
Die Software der Razer Mamba Wireless Edition lässt relativ viel zu und vielleicht hat der Sensor daher ein paar Latenz-Probleme. Du kannst wie üblich die X- und Y-Achse aktivieren und unterschiedliche Sensitivitäten dafür einstellen.
Auch die Maus-Beschleunigung und Pollingrate lässt sich einstellen. 1000 Hz ist hier das Maximum und ich würde es Dir definitiv empfehlen, auch wenn es eher 800 Hz sind. Im „drahtgebundenen Modus“ kannst Du eine Mauspad-Kalibrierung durchführen und dadurch Deine LOD (Lift-Off-Distance) verändern.
Chroma gibt es für diese Maus aktuell nicht, aber es gibt trotzdem einige Beleuchtungsmöglichkeiten. Insgesamt müssten es 40 unterschiedliche Farben sein, wobei der Wellen-Effekt fast ein RGB-Spektrum vorgaukeln kann.
Getestet habe ich die Mamba wie immer in CS:GO. In diesem FPS-Game, wo es auf hohe Präzision und Geschwindigkeit ankommt, hat mir die Maus recht gut gefallen. Ich hatte keine technischen Probleme, aber eine ROCCAT Leadr würde ich wahrscheinlich bevorzugen.
Im Casual-Test hingegen hat mir die Mamba Wireless sehr gut gefallen. Gespielt habe ich Oxygen Not Included und konnte einige gemütliche Stunden verbringen. Man kann die Maus etwas gemütlicher halten und der abfallende Hintern interessiert mich bei Casual-Spielen nicht. Von daher ist die Maus in dem Bereich wirklich klasse.
Die Razer Mamba Wireless Edition ist eine gute kabellose Gaming-Maus. Für den professionellen Einsatz würde ich Dir eine andere empfehlen, aber ansonsten ist die Präzision für Casual-Spiele und Hobby-FPS-Gamer absolut ausreichend.
Die Ergonomie fühlt sich gut an, qualitativ ist die Maus sowieso auf einem hohen Niveau und Du kannst die Druckpunkte der linken und rechten Maustaste nach Deinem Geschmack einstellen! Wenn Du also ein Razer-Freund bist, dann wäre allein schon das für mich ein Kaufgrund. 😉
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