Logitech G502 und die Frage: Wie viele Tasten braucht eine Maus wirklich? Ich persönlich brauche nur die Standard-Anzahl, aber für alle Tasten-Fans könnte das eine der wenigen Liebhaber-Mäuse sein. Mehr dazu im Testbericht.
Die Logitech G502 liegt bei knapp 70 € und gehört damit zur oberen Mittelklasse. Als Herz verbaut wurde der PMW3366 Sensor von Pixart. Dies ist aktuell einer der besten Sensoren auf dem Markt.
Die Maus wiegt nicht nur 127 Gramm und gehört damit zu den Schwergewichten, sondern kann zusätzlich noch mit 5 x 3,6 ausgestattet werden. Damit kommt die Gaming-Maus auf ein Gesamtgewicht von 145 Gramm.
Ähnlich wie bei der G703 liegt auch bei der G502 die reale DPI sehr nahe an der eingestellten DPI. Die Ergebnisse schwanken ein wenig zwischen 793 und 802, was definitiv an meinem nicht perfekten Testsetup liegt, aber insgesamt ist das ein ausgezeichnetes Ergebnis.
Beim Schnelligkeits-Test (zum Bild) hat die Maus ein paar kleine Ausreißer, aber nichts dramatisches. Zur Erklärung: Die Linie zeigt den Durchschnittswert der aufeinanderfolgenden Werte an. Die Werte stellen die Kommunikation zwischen Maus und PC dar. Je näher die Punkte an der Linie sind, desto besser ist das Tracking des Sensors.
Der Intervall-Test (zum Bild) schaut sehr gut aus. Bei einer Pollingrate von 1000 Hz gibt es nur einen Ausreißer auf knapp 70 Millisekunden, das ist ein Spitzenwert. Auch sonst sind die Punkte sehr nah an der Linie dran und bieten somit eine sehr konstante Übertragung.
Maus-Beschleunigung, Angle-Snapping (Kantenglättung) oder andere Bewegungsfilter sind mir sowohl in den technischen Tests, als auch im Praxis-Test nicht aufgefallen. Es lässt sich auch nichts davon in der Software einstellen.
Am Anfang waren es mir viel zu viele Tasten und ich wollte von der Standard-Konfiguration ausgehen – also keine Tasten deaktivieren. Nach einigen weiteren Monaten und vielen weiteren Gaming-Tests habe ich festgestellt, dass das Schwachsinn ist.
Das ist kein wirkliches Kriterium, wenn die Maus ansonsten perfekt ist und mich nur das unabsichtliche Drücken einer Taste stört, dann ist die Maus trotzdem perfekt, weil ich die Taste deaktivieren kann. Also habe ich den Testartikel etwas überarbeitet und neu bewertet.
Trotzdem kommen jetzt direkt meine ersten Kritikpunkt, nur fließen sie nicht direkt in die Bewertung mit ein. Denn die zwei Tasten neben der linken Maustaste haben mich in die Weißglut getrieben. Ich bemerke sie gar nicht, wenn ich sie deaktiviert habe, aber davor habe ich die Tasten andauernd unabsichtlich gedrückt und die DPI schneller bzw. langsamer gemacht.
Auch die Position der dritten Taste an der linken Seite vorne ist für mich nicht zu verstehen. Ich besitze relativ kleine Hände für einen Mann und trotzdem liegt mein Daumen konstant auf der Taste und betätigt diese auch hin und wieder. Manchmal wäre weniger definitiv mehr, aber für Leute die auf so viele Tasten Bock haben ist das perfekt!
Die Qualität der G502 überzeugt mich leider nicht ganz. Sowohl beim Schütteln als auch beim schnellen Versetzen der Maus klappert das Mausrad. Ein leichtes Klackern ist oft normal, aber das ist etwas zu laut. Dazu haben die verbauten Tasten alle unterschiedliche Druckpunkte und sind von unterschiedlicher Qualität. Die Wichtigsten (linke/rechte Maustaste) besitzen aber einen tollen Druckpunkt und eine hervorragende Qualität.
Auf der positiven Seite kann ich sagen, dass die Maus fast perfekt in meiner Hand liegt. Die gummierten Seiten gefallen mir gut, es gibt keine unschönen Wölbungen, die Form ist nicht zu extrem. Für Palm-Grip-Nutzer mit kleinen bis mittelgroßen Händen ist das perfekt. Auch große Hände finden darauf Platz, aber auf der linken Seite musst Du dann die Funktion der dritte Taste definitiv aufheben.
Meine Vermutung ist, dass Claw-Grip-Nutzer den größten Gefallen an der G502 von Logitech finden werden. Ich als Palm-Grip-Nutzer bin aber auch höchst zufrieden und jede andere Griffart sollten auch eine gute Position auf der Maus finden.
Das Mausrad ist ein Vier-Wege-Mausrad. Es lässt sich nicht nur eindrücken und drehen, sondern auch zur Seite drücken – sowohl nach links als auch nach rechts. Außerdem lässt sich die Einrast-Funktion über einen weiteren Knopf ausschalten, wodurch sich das Mausrad stufenlos drehen lässt.
Die Qualität des Mausrads ist okay. Es sitzt etwas locker, es fühlt sich billig an und all das schiebe ich auf die Möglichkeit es stufenfrei scrollen zu lassen. Diese Funktion finde ich inzwischen biem Programmieren hilfreich, aber für etwas mehr Qualität könnte ich auf die Funktion auch verzichten.
Insgesamt besitzt die Maus 10 Tasten. An der Daumenseite drei, an der Zeigefinger-Seite drei, die rechte Maustaste und das Mausrad lässt sich rein und zu beiden Seiten drücken. Das sind eine Menge Tasten, aber keine davon stört wenn man sie deaktiviert.
In der Software kannst Du die klassischen Dinge einstellen: Jede Maustaste lässt sich umlegen, bis zu fünf DPI-Stufen kannst Du einstellen und die Pollingrate kannst Du von 125 Hz bis hin zu 1000 Hz definieren. Ich empfehle wie immer die 1000 Hz.
Funktionen wie die LoD (Lift-Off-Distance) oder Maus-Beschleunigung lassen sich über den Treiber leider nicht verändern. Die Einstellungen lassen sich aber auf den integrierten Speicher der Maus übertragen, wodurch Du Deine Einstellungen auf jede LAN mitnehmen kannst.
In meinem Unboxing hatte ich die Größe der Gleitfüßchen kritisiert, aber im Test konnte ich absolut keine Probleme feststellen. Auch ist die Dicke der Füßchen ziemlich ungewohnt und sollten einem Langzeittest ohne Probleme standhalten.
Die Logitech G502 gibt einem ein unglaublich angenehmes Gefühl beim Spielen und die Präzision lässt keine Wünsche übrig. Klar, die Maus besitzt viele Tasten, aber Du kannst alle überflüssigen Tasten ausstellen.
Die RGB-Beleuchtung ist sehr diskret und schön. Die fehlenden Einstellungsmöglichkeiten von Maus-Beschleunigung oder LoD sind kein Muss, weil die Lift-Off-Distance fantastisch ist und eine Maus-Beschleunigung eh nicht empfehlenswert ist. Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung.
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