Mionix zählt in Deutschland zu den weniger bekannten Marken, dabei bringen sie tolle Gaming-Mäuse raus. Die Ergonomie der Mionix CASTOR ist einzigartig, über die Software lassen sich alle möglichen Features einstellen und der Sensor ist wirklich gut. Alles weitere im folgenden Testbericht.
Die Mionix CASTOR liegt bei knapp 45 € und zählt damit zum unteren Mittelfeld, wenn nicht sogar zu den günstigen Gaming-Mäusen. Dabei hat sie einen PMW-3310 von PixArt verbaut. Zwar nicht mehr der jüngste Sensor, aber trotzdem noch einer der Guten.
Die Maus ist ausgelegt für Rechtshänder und besitzt eine sehr bauchige Form – dazu später mehr. Zusätzliche Gewichte lassen sich leider nicht anbringen, aber mit 99 Gramm, verteilt über die komplette Fläche, zählt sie sowieso nicht zu den Leichtesten.
Wie immer ist meine eingestellte DPI 800. Allerdings kam bei der realen DPI ein Wert um die 829 raus. Meine Testumgebung ist sicher nicht perfekt, aber auf 800 wird man trotzdem nie kommen.
Der Schnelligkeits-Test (zum Bild) hingegen sieht gut aus. Es ist natürlich kein Vergleich zur G502 oder der EC2-A, aber mit einigen anderen Gaming-Mäusen kann sie definitiv mithalten. Zur Erklärung: Die gezeigte Linie ist der Durchschnittswert der übertragenen Werte von der Maus zum PC. Je näher die Punkte an der Linie sind, desto genauer ist das Tracking der CASTOR.
Allerdings war ich in diesem Graphen etwas rausgezoomt, dadurch sieht das Ergebnis teilweise besser aus als manche der besten Mäuse auf dem Markt. Der Sensor ist gut, keine Frage, aber er ist nicht sehr gut.
Der Intervall-Test (zum Bild) sieht ein bisschen wie ein Kunstwerk aus. Bei einer Pollingrate von 1000 Hz sendet die Mionix CASTOR wirklich jede Millisekunde einen Wert, allerdings mit einigen Zeit-Schwankungen. Das merkt man zwar nicht, trotzdem sind in diesem Bereich einige andere Mäuse etwas besser.
Eine Maus-Beschleunigung (Mouse-Acceleration), ein Angle-Snapping (Kanten-Glättung) oder andere Bewegungsfilter sind mir nicht aufgefallen. Über die Software lassen sich diese „Features“ aber einstellen, wenn man das denn möchte.
Außerdem lässt sich die Pollingrate einstellen: 125, 250, 500 oder 1000 Hz sind möglich. Die Lift-Off-Distance (LOD) lässt sich natürlich auch einstellen, dazu Angle-Tuning, unterschiedliche Werte für die X- und Y-Achse und wie schnell der Doppelklick reagiert.
Die Ergonomie der Mionix CASTOR ist anders als alles was ich bisher getestet habe. Die Form ist sehr bauchig und schmiegt sich dadurch sehr angenehm in die Hand. Allerdings fühlt es sich am Anfang immer wieder komisch an und man muss sich für einen kurzen Moment erst daran gewöhnen.
An der rechten Seite sind für den Ringfinger und den kleinen Finger extra zwei Wölbungen eingelassen. Auf der einen Seite bietet das einen zusätzlichen Halt und auf der anderen Seite verbinde ich das mit Komfort, denn die Finger fühlen sich dort nicht falsch an.
Die gummierte Seitenfläche auf der linken Seite besitzt nicht nur eine interessante Oberfläche, sondern bietet Deiner Hand einen unglaublich guten Grip. Bisher konnte mich keine Gummierung besser überzeugen.
Die darüber liegenden zwei Tasten sind gut positioniert. Ich persönlich hätte sie noch ein paar Millimeter weiter nach vorne geschoben, aber man kommt an beide Tasten ohne Probleme ran. Auch drückt man in keine Kante wie bei manch anderen Gaming-Mäusen.
Beim Druckpunkt der linken und rechten Maustaste merke ich keinen Unterschied. Er verfügt über einen guten, aber nicht zu harten Widerstand und bietet Dir eine einfache Präzision. Allerdings ist der Druckpunkt des Mausrads zu hart.
Allgemein ist das Mausrad einer der einzigen Kritikpunkte an der Maus. Die Einrast-Stufen sind etwas zu schwammig und ein rutschen über mehrere Stufen ist möglich. Die Oberfläche des Mausrads ist gummiert. Das bietet einem zwar mehr Grip, aber es nimmt mir etwas das präzise Rollen des Rads.
Sowohl das Mausrad als auch das Logo kann beleuchtet werden. Dabei kannst Du auf das ganze RGB-Spektrum zurückgreifen. Zusätzlich gibt es noch die Wahl zwischen mehreren LED-Effekten und Farbverläufen.
Für den Test habe ich mich einige Stunden in CS:GO und Fortnite gestürzt. Dazu kamen anschließend noch Ghost Recon Wildlands und They Are Billions. In allen Spielen sind mir beim Aiming oder dem Klicken der Tasten keine technischen Fehler aufgefallen.
Zwar zeigen die Tests im MouseTester ein paar kleine Abweichungen, aber im Praxis-Test ist davon nichts zu merken. Ich hatte ab und zu das Gefühl über die Ziele drüber zu „flicken“, aber das liegt vor allem an der realen DPI. Diese ist einfach fast 30 DPI höher als meine Eingestellte.
Die 99 Gramm der Maus fühlen sich sehr gut an, denn sie sind über die komplette Form gut verteilt. Die Form selbst bietet einem eine interessante Griff-Technik und dadurch (für mich) eine neue Art der Präzision. Ich glaube, dass diese Form nicht für jedermann sein wird und wenn, dann muss man sich erst daran gewöhnen.
Die Gleitfüßchen hatte ich im Unboxing schon positiv angesprochen. Die Größe bietet einem viel Auflagefläche auf dem Mauspad und dadurch eine hohe Gleitfähigkeit und Präzision während des Aimings.
Die Mionix CASTOR hat sich in meinem Test erstaunlich gut geschlagen. Aktuell ist die Marke in Deutschland leider noch nicht sehr bekannt, aber das würde ich gerne ändern. Denn die CASTOR kann mit einigen bekannten Gaming-Mäusen mithalten und Konkurrenz belebt das Geschäft (und drückt die Preise 😉 ).
Egal ob Palm-Grip, Claw-Grip oder Fingertip-Grip, Du wirst hier definitiv glücklich. Die Verarbeitung ist gut, die Maustasten lassen sich angenehm drücken, nur die Form ist für einige User sicherlich gewöhnungsbedürftig. Alles in allem gibt es aber eine klare Kaufempfehlung von mir.
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